Erlauben Sie, dass ich ein paar Worte zu der Entstehung der polnischen Adelswappen erwähne.

                             

           , zu deutsch   , wurde von dem deutschen Wort, das Erbe abgeleitet, und die Bedeutung dieses Wortes wurde, auf das Wappenzeichen übernommen, welches in einer Ritterfamilie weiter vererbt wurde und auch mit der Vererbung der Güter verbunden war. ( laut. Karlowicz und Szajnocha ).

Die Polen nannten ein Familienwappen auch, Kleinot, ebenfalls von dem deutschen Wort Kleinod, was einen  teueren Gegenstand, ein Siegelring bedeuten könnte. Schon Kromer ( poln. Geschichtsschreiber ) schrieb im 15. Jh., dass die Entstehung des größten Teils der polnischen Wappen unklar ist, weil sie von den ersten Gründern der Ritterfamilien genommen worden sind, in Umständen die keiner aufgeschrieben hatte.

 

 setzte sich zusammen aus dem Schild, welches der Ritter in seiner linken Hand trug, aus dem Helm und der Krone. Auf dem Helm hat man Pfauen oder Straußenfedern plaziert, aber am heufigsten das Zeichen aus dem Schild. Das Tuch welches die Ritter an den Helm befestigten, um von den Sonnenstrahlen geschützt zu sein, änderte im Wappen seine Bedeutung und wurde zum zweifarbigen Mantel, der das Wappen in der Form von Labren umhüllte. Außer des Namens eines Wappens, abgeleiteten von dem Zeichen im Schild, Familien die das gleiche Wappen besaßen, wenn sie in die Schlacht zogen, hatten sie einen gemeinsamen Schlachtruf.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch darauf hinweisen, dass eine Beschreibung des Wappens bezüglich seiner Seiten, ( z.B. solche Sätze wie: .... ein Schwert nach links, oder .... ein schwarzer Rabe gerichtet nach rechts ) entspricht nicht den Richtungen der Zeichnungen des Wappens, die von uns betrachtet werden. Dieser Zustand ist dadurch hervorgerufen, weil das Wappen aus dem Blickwinckel des Benutzers, also des Ritters der das Schild hält,  beschrieben wurde. Er beschreibt das Wappen, während er von hinten auf sein Schild schaut.

Sehr großen Einfluß auf das Aussehen der polnischen Wappen, hatte die West -europäische Heraldik. Wappensnamen die man von den Ausländern übernommen hat, wurden polonisiert, z.B. aus dem französischen Wort: anilles - entstand poln. Ulina; aus dem deutschen - Fettfisch - Wadwicz; Habdank - Habdaniec; Jungochs - Junosza; Gelbfisch - Glaubicz;

Laut des Dr. Piekosinski, des Proffesors von der Krakauer Universität gibt es mehr Wappensnamen abgeleitet von den Vornamen, oder Beinamen ( z.B. Bolescie, Drogoslawy, Nieczuje ), als von Topografischen Bezeichnungen, wie: Bogorja, Janina, Pilawa, die von den Ortschaften, Dörfern, aber nicht von z.B. Flüßen abgeleitet sind.

Die polnische Heraldik lässt zu, dass sich mit einem Wappen sogar ein paar Hundert Familien ausweisen können. Diese Situation entstand, als am Ende des 15. Jh. eine geschloßene heraldische Familie, sich auf individuelle Familien teilte. Die einzelnen Familien nahmen ihre Familiennamen von ihren Gütern an, behielten aber die damaligen Wappen. Plötzlich angehörige einer Familie trugen verschiedene Nachnamen, aber das gleiche Wappen. Es kam auch vor, dass nicht alle Familien, die aus einer Familie stammten, das gleiche Wappen besaßen. Oft hat man sich mit sogenannten Wappenabänderungen, die neben dem Hauptwappen der Familie standen, bedient.

Das Dekret des poln. König Kazimierz des Großen aus dem Jahr 1374 besagte, dass zu Lebzeiten des Vaters, der Sohn sich nicht mit einer anderen Wappensiegel, als das seines Vaters bedienen darf. Erst nach dem Tode des Vaters dürfte der Sohn sein Wappen abändern. Bis zur Zeiten des Königs Kazimierz des Großen, erbte nur der älteste Sohn das Wappen des Vaters in unverändertem Zustand. Jeder jüngere Sohn musste das väterliche Wappen für sich abändern.

Die Bedeutung des Familienwappens nahm zu, als man  im 14. Jh. in Polen das Standarten System ( Choragiewny system ) beim Militär einführte. Ab dieser Zeit kämpften alle Ritter stammend aus einer Familie, ( trotz verschiedener Familiennamen ) in einer Abteilung, unter einer Standarte mit gemeinsamen Wappen. Das gleiche Wappen trug jeder Ritter in dieser Abteilung auf seinem Schild.

Bedeutende Anzahl ( ungefähr ein Tausend ) der Wappenzeichen, welche erhalten, ( in den gerichtlichen Abschriften, auf den altertümlichen Adelssiegeln, auf den Gräbern und architektonischen Bauten ) blieben, brachte Prof. Dr. Franciszek Piekosinski, von der Krakauer Universität, in mühevoller und unermäßlich sorgfältiger Arbeit, in seinem exzellenten Werk : " Polnische Heraldik des Mittelalters " [ Krakau, Jahr 1899 ] zusammen. Was die Zeichen in den polnischen Wappen betrifft, die Prof. Piekosinski vorgestellt hat: Das Zeichen ein Pfeil, kommt am häufigsten vor, 174 mal; an zweiter Stelle präsentiert sich ein Hufeisen, 94 mal; dann folgt der Halbmond mit einem Stern, oder mit irgendeinem anderen Zusatz, 69 mal; Halbringe kommen 29 mal vor; Kreuze verschiedenster Art, 23 mal; und den Rest bilden Gabelungszeichen.

 

 wurden den Rittern für ihre Auffopferung und ihre Heldenhaftigkeit für ihr Vaterland gegeben.

 

  der Gutowskis:

 

Wappen Ciolek - Beschreibung: im silbernen Feld roter Stier, stehend nach rechts. Im Kleinod über dem Helm in der Krone die Hälfte des Stiers. Die ältesten Stempel mit dem Wappen sind aus dem 14. Jh.

 

 Wappen Drzewica ? - Beschreibung: im himmelblauen Feld über und unter dem goldenen Mond, ein sechszackiger, goldener Stern. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone fünf Straußfedern. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 1248 - 1296 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

 

  Wappen Jezierza - Beschreibung: im roten Feld auf dem goldenen Kavalierskreuz, ein Rabe nach rechts gerichtet, mit dem goldenen Ring im Schnabel. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone drei Straußfedern. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 1058 - 1079 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

  

Wappen Korwin  - Beschreibung: im roten Feld auf dem querliegenden abgeschnittenen Ast, mit den zwei abgeschnittenen Zweigen jeweils oben und unten, schwarzer Rabe nach links gerichtet, mit dem goldenen Ring im Schnabel. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone drei Straußfedern. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 1079 - 1138 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

                                     

 Wappen Leszczyc - Beschreibung: im roten Feld ein Ritterzelt auf den silbernen Stützen. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone auf den Pfaufedern das gleiche Zelt, schräg nach rechts gerichtet. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 550 - 1078 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

 

  Wappen Polkozic - Beschreibung: im roten Feld ein silberner Eselkopf. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone die Hälfte eines Ziegenbocks nach rechts gerichtet. Das Wappen ist entstanden im Jahre 1022. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

 

 Wappen Poraj - Beschreibung: im roten Feld eine fünfblätrige silberne Rose. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone die gleiche Rose. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 965 - 1092 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie. Die Stempel mit diesem Wappen sind aus dem 14. Jh.

Wappen Rhau von Gutowski - Beschreibung: Im Silbernen Schild ein schwarzer Schiffsanker, schräggelegt mit dem Ohr nach oben - links, gekreuzt mit einem großen Weinstockzweig. Die Blätter des Zweiges sind grün, die Trauben hängen an dem Zweig links und sind blau. Im Kleinod über dem Helm in der Krone, ein schwertschwingender Arm. Die Labren sind rot, auf der unteren Seite silber. 

 

  Wappen Slepowron - Beschreibung: im himmelblauen Feld, ein silbernes Hufeisen steht mit seinen Fersen auf der Unterseite aufgerichtet und auf seinen Schultern ist ein  goldenes Kavalierskreuz. Auf dem Kavalierskreuz ist ein schwarzer Rabe gerichtet nach rechts, mit einem goldenen Ring im Schnabel. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone der gleiche schwarze Rabe mit dem goldenen Ring im Schnabel. Die Entstehung dieses Wappens wird im Jahre 1238 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

Laut alten Heraldiker, die Geschichte des Rabens in diesem Wappen reicht bis zur den altertümlichen Zeiten. Im Rom zur Zeit des Tiberius lebte General Marcus Valerius Messala Corvinus, Sohn des römischen Konsuls. Während einer Schlacht mit den Franken, wurde er von einem Franken mit einer legenderen Kraft zu einem Zweikampf heraugefordert. Als Marcus Valerius Messala Corvinus auf den Franken zuritt, setzte sich auf sein Helm ein zugeflogener schwarzer Rabe und fing an den starken Franken zu attackieren. Dadurch konnte Valerius Messala Corvinus den starken aber desorientierten Franken mit Leichtichkeit besiegen. Zur Erinnerung an dieses Ereignis nahm Valerius Messala Corvinus einen schwarzen Raben in sein Wappen auf.

 

 Wappen Suchekomnaty - Beschreibung: im roten Feld ein schwarzes Jagthorn, mit dem Mundstück nach rechts, gold verziert mit der goldenen Schnur, auf der ein goldenes Kreuz steht. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone drei Straußfedern. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 1241 - 1243 datiert. Dieses Wappen ist aus der Piasten Dynastie.

 

  Wappen Topor - Beschreibung: im roten Feld eine silberne Streitaxt nach links gerichtet. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone eine silberne Streitaxt,  auch nach links gerichtet, jedoch in die Krone  hineingehauen. Dieses Wappen ist,( laut vielen Heraldikern das älteste Wappen) eines der ältesten Wappen der polnischen Ritterwappen. Der erste Stempel mit diesem Wappen kommt aus dem Ende des 13. Jh. Die Entstehung dieses Wappens wird zwischen 450 - 965 datiert. Dieses Wappen ist aus der  Piasten Dynastie.

 

Wappen Gutowski ( Trzaska odm. - Beschreibung: im blauen Feld, ein goldener Halbmond mit den Spitzen nach links gerichtet und zwei abgebrochene, goldene Schwerte, von denen eins im Halbmond von oben steckt, das andere von unten auch im Halbmond steckend. Im Kleinod über dem Helm, in der Krone sind fünf Pfauenfeder.

 

 

 

Abbildungen des Wappens Slepowron :

 

                                                                              

 

                                

 

                                        

                               

                                  

                                                       

 

         

                                                                                           

Dieses Kunststück kommt aus dem Atelier " Intarsja ", und wurde in der  Intarsientechnik  vom Herrn JMP Andrzej Nagrodzki de Przyjaciel geschaffen.  

 

 

        Ein Stempel aus dem 18. Jh. mit dem Wappen Slepowron im Museum Ermitage in St. Petersburg. Angefertigt aus Bernstein, Silber und den Türkissteinen. Maße : 34 x 40 mm, die Höhe 62 mm. Leider wurde durch die Lichtreflektion beim photografieren des Obiektes, das Bildnis des Wappens verzerrt. Schade !!

 

 

 TAFELN MIT DEN WAPPEN DER POLNISCHEN RITTERSCHAFT

 

 

 

 

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