Das Rittergeschlecht von Slepowron zu dem auch die Familie Gutowski gehört, (auch „ Bujno! “genannt, Bujno / Wir sind viele - war ein Kriegsschrei des Stammes Slepowron) ist einer der ältesten Rittergeschlechte Masowiens.
Wawrzeta ( Lawrence ) Corvinus de Slepowrony war der älteste bekannte Vorfahre dieses Stammes. Im Jahre 1224 bewilligte Prinz Konrad I von Mazovia die Magdeburger Gesetze für die Dörfer von Wawrzeta, d.h. Slepowrony, Starchowo, Drozdzyno und Wola im Ciechanow Land. Wawrzeta ( Lawrence ) de Slepowrony trat in Dienst des Herzogs Konrad von Masowien und wurde dessen Kanzler und Marschall seines Heeres. Später, im Jahre 1320 wird ein Chryzolm de Slepowrony, als der Kastellan von Czersk ewähnt.
Dieses Geschlecht hatte einige bekannte Personen hervorgebracht, wie z. B. Zygmunt Krasinski – großer romantischer Dichter, Adam Stanislaw Krasinski – Senator, Bischof usw., Wincenty Krasinski – Heerführer, Politiker, Senator, Augustyn Kordecki – Prior und Patriot, Kazimierz Pulaski – General und Politiker, Maciej Leon Sobolewski - Kastellan von Warschau, Mitglied des Parlaments, Antoni M. Fialkowski – Erzbischof von Warschau, Erich D. v. Drygalski - deutscher Geograph, Geophysiker, Polarforscher und viele andere herausragende Persönlichkeiten, die zu der Geschichte und der Kultur Polens und der Welt ihren Beitrag geleistet haben.
In der Neuzeit bekannte Personen aus diesem Clan sind z.B: Tadeusz Gosiewski – Rechtsanwalt, Diplomat, Wojciech Jaruzelski – negative Person, General und damaliger Präsident Polens, Kommunist, na ja, in jedem Geschlecht kann es ein schwarzes Schaf geben. Prof. Dr. Boleslaw Gutowski - Arzt, Physiologe und Veteran des Zweiten Weltkrieges.
Die Nachkommenschaft dieses Geschlechts nahm später ( 15. Jh. ) eigene Namen von ihren Besitztümern an. Es entstanden viele eigenständige Namen innerhalb eines Geschlechtes. Nur das Familienwappen SLEPOWRON zeugt von der gemeinsamen Abstammung dieser einzelnen Familien, nämlich von dem Geschlecht de Slepowrony.
Die polnischen Adeligen nannten sich und nennen sich heute noch
„ Herren Brüder “ weil, wenn man einen Adeligen getroffen hat,
Was die Entstehung des Wappens Slepowron betrifft, sagt die Legende, dass ein ungarischer Ritter Namens Corvinus aus dem Fürstengeschlecht Hunyadi eine Frau Dorota / Dorothy aus dem Rittergeschlecht von Pobog heiratete, und die Elemente seines Wappens ( einen Raben mit dem Goldenen Ring im Schnabel ) mit den Elementen des Wappens seiner Ehefrau ( Ein silbernes Hufeisen mit dem goldenen Kavalierskreuz ) vereinigte. So entstand sein neues Familienwappen, Slepowron auch Bujno, Corvin, Pesze, Slepy Wron genannt.
Die Familie Gutowski vom Wappen Slepowron, stammt aus einem Landstrich Ziemia Lomzynska im nördlichen Masowien ( Polen ).
Laut der Wappenbücher von: K. Niesiecki , A. Boniecki, S. Graf Uruski, E. v. Zernitzki - Szeliga und A.Wolff, sind die Gutowskis eine uralte, adelige Familie, die in ganz Masowien und anderen Gegenden des Königreichs Polens weitverbreitet waren. Sie schrieben sich Gutowski vom Ort Guty (genannt Gutow) und GutyWielkie, zu deutsch Groß Gutten in Ziemia Lomzynska. Sie bedienten sich mit dem Wappen Slepowron. Mit der Zeit nahmen viele Familienmitglieder andere Wappen an, die Mehrheit dieser Gruppe nahm das Wappen Ciolek an.
Die weitverbreitete Familie Gutowski vom Wappen Slepowron, bewohnten mit der Zeit verschiedene Regionen des Königreichs Polen der Beiden Nationen, z. B. Litauen, Weißrussland, Wohlynien, Galizien, aber vor allem: Ziemia Nurska, Ziemia Czerska, Ziemia Plocka, Ziemia Wiska und Ziemia Lomzynska. Sie waren Besitzer der Ortschaften, deren Namen von dem Namen Gutowski abgeleitet wurden, oder die sie durch Erbschaft, Kauf und Heirat erhielten. Ihre Güter setzten sich oft aus einigen, oder aus einem Dorf, aber auch nur aus einem, oder ein paar Teilen verschiedener Dörfer zusammen. Eine Familie Gutowski vom Wappen Slepowron, lebte schon ab 1505 auf dem Gebiet Ostpreußens. Zu dieser Familie gehört auch die alte, preußische Adelsfamilie v. Drygalski ( v. Drigalski ) - eine Linie v. Gutowski’s, die nach dem Erwerb der Güter: Drygallen, Schlaga und Wirsbinnen in Ostpreußen ( Kreis Lyck ) ihren Namen auf v. Drygalski änderte. Auch die Rhau von Gutowski ( Manneslinie im Jahre 1919 erloschen ) in Preußen, gehörte zu diesem Geschlecht.
Deutsche Wappenbücher und Adelslexika sagen über die Gutowskis: Alte, begüterte Adelsfamilie polnischer Abstammung, ansässig in Ostpreußen und in Westpreußen, die sich mit dem Wappen Slepowron, dem Wappen mit einem Anker und Weintraube und dem Wappen mit dem Mond und zwei Sternen ( wahrscheinlich dem poln. Wappen Namens Drzewica) bedient.
Und hier sehen Sie die Gegend von Masowien, aus der die Gutowskis stammen:
Die Dörfer, welche Gutowskis in Masowien und in Ostpreußen gegründet haben und einige von den Ortschaften in welchen sich die Güter der Gutowskis befanden:
Pos. 01. Stare Guty / Alt Gutten
Pos. 02. Szczuczyn
Pos. 03. Guty Duze / Wielkie / Groß Gutten
Pos. 04. Guty Podlesne
Pos. 05. Guty Bujno
Pos. 06. Guty
Pos. 07. Gutten bei Lötzen / poln. Gizycko
Pos. 08. Wasosz
- Biedrzyce Falki* ( * sieht man nicht auf der Karte )
- Biedrzyce Stara Wies*
- Budzyno - Nawiery *
- Chyliny - Lesne *
- Gutten bei Johannisburg *
- Guty Kazimierowo bei Lomza*
- Drygallen / Drygaly bei Lyck / poln. Elk *
- Guty Male / Klein Gutten*
- Guty - Poddenki*
- Gutten bei Oletzko / poln. Olecko *
- Guty Rozynskie bei Wasosz *
- Guty - Starawies *
- Gutowo ( Guttowo ) / Kr. Strasburg / poln. Brodnica*
- Glazewo - Cholewy *
- Glazewo - Swiezki *
- Kowalki *
- Lutostan *
- Mielzyn / Westpreußen*
- Romotten / Ramoty bei Lyck *
- Romotten / Ramoty in Westpreußen *
- Ruchocin / Westpreußen*
- Rzechowo - Gac *
- Rzewnie *
- Seegutten / Nowe Guty bei Johannisburg / poln. Pisz *
- Zelki - Dabrowne *
- Zaleze - Wypychy *
Wojewodschaft Masowien in den Jahren von 1526 bis 1793:
Die Gutowskis sowie viele andere Adelsfamilien, nahmen neben der Arbeit auf ihren Gütern, auch an dem sozialen und politischen Leben teil, z. B. an politischen Adelszusammenkünften ( vergleichbar mit dem Landtag ) und sie unterstützten, als Elektoren ihre Kandidaten, die zum polnischen König gewählt werden sollten. Sie führten verschiedene Ämter aus, wie z. B: Senatoren, Ämter am königlichen Hofe, militärische Ämter, Landes - Ämter, Kreis - Ämter mit Gerichtsbarkeit und Ämter im Dorf. Durch die drei Teilungen Polens im Jahre 1772, 1793 und 1795, gehörten die Gutowskis nicht nur zu dem polnischen und preußischen, aber auch zu dem russischen und österreichischen Adel.
In Wappenbüchern ist die Rede von zwölf Linien der Gutowskis:
( * ) - das Datum der ältesten schriftlichen ( bekannten ) Amtsvermerke
Gutowski W. Ciolek ( Czerski - Land, Jahr 1460* )
von Gutowski W. (Drzewica?) Mond und zwei Sterne ( Preußen )
Gutowski W. Jezierza ( Rozanski - Land, Jahr 1450 )
Gutowski W. Korwin ( Litauen, Jahr 1820 )
Gutowski W. Leszczyc ( Kaliski - Land, Jahr 1460 )
Gutowski W. Poraj ( Wrzesinski - Kreis. Bezirk Gnesen Jahr 1560 )
Gutowski W. Polkozic ( Czerski - Land, Jahr 1450 )
Gutowski W. Suchekomnaty ( Lomzynski - land, Jahr 1600 )
Gutowski von Gutowski W. Slepowron ( Lomzynski - Land, Jahr 1442, Preußen Jahr 1505, Czerski - Land, Jahr 1578 )
Gutowski W. Topor ( Wohlynien, Jahr 1854 )
Gutowski W. Gutowski ( Trzaska odm. Kaliski - Land, Jahr 1563 )
Rhau von Gutowski W. Anker und Weintraube ( Ostpreußen, Kreis Lyck - Jahr 1839 )
Quellen zu der Geschichte Gutowski's:
"Herby Rycerstwa Polskiego" von Bartosz Paprocki r.p. 1584, Ausgabe K. J. Turowski - Krakow 1858;
"Herbarz Polski" von K. Niesiecki, Bd.IV, Seite 335, 336 und die Ergänzung – Seite: 163, 164, Leipzig 1839;
"Herbarz Polski" von A. Boniecki, Bd. VII, Seite 208 - 212, Warszawa 1904;
"Rodzina Herbarz Szlachty Polskiej" von S. Graf Uruski, Bd. V, Seite 75 - 78, Warszawa 1908;
"Polska Enzyklopedia Szlachecka", Tom VI ( Band VI );
"Nieznana Szlachta Polska i Jej Herby" von Wiktor Wittyg, Heroldium Poznan 1884;
"Szlachta wylegitymowana w Królestwie Polskim w latach 1836-1861( 1867 )"
von Elzbieta Seczyc, Warszawa 2000;
"Polskie Rody Szlacheckie i Ich Herby" von Tadeusz Gajl, Gdansk 2003;
"Herbarz Szlachty Witebskiej", Krakow 1898;
"Herbarz Wolynski" - Index wylegitymowanej szlachty wolynskiej, Pro Archivo Krakow;
"Rody szlacheckie w powiecie lidzkim na Litwie w XIX wieku" von Czeslaw Malewski, Wilno 2002;
"Spis ziemian Rzeczypospolitej Polskiej w 1930 roku", Tadeusz Epsztein, Slawomir Gorzynski - Wojewodztwo poleskie. Wojewodztwo wolynskie. Wydawnictwo DiG, Warszawa 1996.
"Ksiega Herbowa Rodow Polskich" von J. Graf Ostrowski, Heft Nr. XV und XVI, Warszawa 1903;
"Herbarz Mazowiecki" von J. Lempicki, Bd. III, Seite 44, 45 und 229 – 237;
“Poczet Polakow wyniesionych do godnosci szlacheckiej przez Monarchow Austriackich w czasie od roku 1773 do 1918. Dalej tych osob, ktorym wymienieni wladcy zatwierdzili dawne tytuly ksiazece wzglednie hrabiowskie lub nadali tytuly hrabiow i baronow jak mniej tych, ktorym zatwierdzili staropolskie szlachectwo“, von S. Korwin Kruczkowski, Seite 30, Lwow 1935;
"Herbarz Polski – Imion Spis Zasluzonych w Polsce Ludzi Wszystkich Stanow i Czasow“, Bd. I, Seite 207, Lwow 1855;
"Neues Preussisches Adels - Lexicon, oder genealogische und diplomatische Nachrichten von ......", von Leopold Freiherr v. Zedlitz - Neukirch, Bd. II. Seite 305, Leipzig 1837;
"Spis Szlachty Krolestwa Polskiego, z Dodaniem Krotkiej Informacyi o Dowodach Szlachectwa", Seite 75, Dodatek / Ergänzung I – Seite 309, Warszawa 1851; "Dodatek II Do Spisu Szlachty Krolestwa Polskiego", Seite 16, Warszawa 1854;
"Geschichte des Polnischen Adels" von E. v. Zernitzki-Szeliga - "Vasallenliste des 1772 Preussen Huldigenden Polnischen Adels in Westpreussen", Seite 47, Hamburg 1905;
" Almanach Blekitny - Genealogia zyjacych rodow polskich ", von Graf J. S. T. Dunin Borkowski, Seite 461, Verlag H. Altenberg, Jahr 1908;
"Deutsches Adels-Lexicon" von Prof. Dr. E. H. Kneschke, Bd. IV, Seite 110 und Bd. VII, Seite 477, Leipzig 1863;
"Adelslexicon Der Preussischen Manarchie" von L. Freiherr von Lederbur, Bd. I, Seite 301, Bd. II, Seite 287, Bd. III, Seite 269, Berlin 1855;
"J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch", Bd. III, Abth 2, Seite 155, Nürnberg 1878;
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